Biographie von Sabine Kahane
Die Künstlerin wird als Sabine Klemke Anfang der fünfziger Jahre als Tochter des Graphikers und Buchillustrators Werner Klemke und der Malerin und Trickfilmzeichnerin Gertrud Stremlau geboren.
Sie absolviert die Ausbildung zur Bibliothekarin an der Ostberliner Deutschen Staatsbibliothek, um anschließend an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee bei Arno Mohr und ihrem eigenen Vater zu studieren. In dieser Zeit inspiriert sie der Unterricht bei ausländischen Künstlern, so der russische Graphiker Orest Vereisky, der Schweizer Buchgestalter Jan Tschichold und der chinesische Maler Li Ting-I. Sie arbeitet in den verschiedenen graphischen Techniken: Lithographie, Radierung, Aquatinta, Holzschnitt und Siebdruck auf Seide.
In den siebziger Jahren beginnt sie frei zu arbeiten. Kahanes Fokus sind die Facetten der Gebrauchskunst sowie die Illustration von Zeitschriften und Büchern. Ende der siebziger Jahre lernt sie den Schriftsteller Chaim Noll kennen, der wie sie auch unzufrieden mit den Lebensumständen in der DDR ist. 1984 wird ihrer Ausreise nach West-Berlin stattgegeben. Die ersten Jahre dort sind schwer. Kahane lebt zurückgezogen, widmet sich den Kindern. Es entstehen einfühlsame, handwerklich ausgefeilte Porträts und erste Studien zu Themen der Antike. Eine Orientierung an der der merkantilen Kunstszene erscheint ihr nicht erstrebenswert. Als für sie sinnvoller erweist sich der Aufbau einer privaten Kunstschule in Stuttgart, die sie für einige Jahre betreibt.
1991 geht die Familie nach Rom. Die Jahre dort erweisen sich bis 1995 als entscheidend für den weiteren Weg der Künstlerin. Noch einmal vertieft sie sich in die Schätze der abendländischen Kultur. Fast täglich ist sie in den Museen und Ausgrabungsstätten der ewigen Stadt unterwegs. Hier ist es auch, wo sie erste Schmuckstücke kreiert – und der Besuch der Synagoge zu einer Selbstverständlichkeit wird.
Als die Kinder groß geworden sind, gilt es eine Entscheidung zu treffen: Gegen das „Nomadenleben“, für einen Identifikationspunkt. 1995 beschließt die Familie, sich in Israel niederzulassen. Dort verliebt sich Kahane vom ersten Augenblick an in die Wüste Negev. Sie lebt von 1997 im biblischen Beer Sheva, schließlich in einer Ansiedlung inmitten der Wüste Zin, die schon im Buch Moses beschrieben ist. Dort baut sie ein Haus, entwickelt ihren eigenen Lebensstil.
Kahanes Bilder der Wüste dokumentieren die durch Erfahrung gewonnene Souveränität, sie vermitteln die Authentizität eines erfüllten Lebens weitab der europäischen Metropolen.